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Alles so schön bunt hier!

Alles so schön bunt hier!

Wir waren als Speaker auf dem renommierten Forward Festival in Zürich - in Kooperation mit dem Berliner IDZ und zusammen mit Prof. Alexander Tibus. Wir sprachen über Design aus Berlin, über neue Trends, neue Möglichkeiten, neue Wege. Toll wars! Ein Nachbericht in eigener Sache.
 

VON  Jens Thomas 


Zürich: 400.000 Einwohner, viele Geschäfte, sehr viele Banken, und noch mehr Hotels – und mittendrin ein neues Festival, das Forward Festival: „Das Festival für Kreativität, Design und Kommunikation“, so der Untertitel. Wow, was ist das schon wieder? Ein neues Format für zeitgenössische Fragen? Ein Get-together für Design-Thinking-Oberflächennutzung-Designmanagement-Sustainabiltiy-Future-Vision-Design-4.0? Im Grunde war das Forward Festival eines: Ein Agglomerat neuer Ideen. Ein Abbild an Trends und Entwicklungen, die von Design ausgehen, und die Design verändern. Und ein Querschnitt an Design-Methoden, die in den nächsten Jahren nicht mehr wegzudenken sind.  

Es ist Freitag, der 1. Juni, 11 Uhr, wir kommen an. Der Ort: das Kosmos, ein Kino mit integriertem Kulturcafe mitten in der Stadt, architektonisch umschlungen von Hotelketten und Restaurants, gegenüber liegt der Hauptbahnhof, alle drei Minuten rauscht hier hektisch ein Zug vorbei. In den oberen Etagen des Kosmos erstreckt sich ein großer Raum, eine Mischung aus Coworking-Space und Bibliothek. Hier wird genetzwerkt. Die Besucher sitzen konzentriert hinter ihren Laptops, im unteren Bereich lädt die Eventlocation ein. Eine Etage drunter befindet sich ein großer Kinosaal. Da ist es also: das Forward Festival. Wir sind selbst vor Ort, als Partner, als Redner und Impulsgeber in Kooperation mit dem IDZ und zusammen mit Prof. Alexander Tibus von BAU International Berlin.

Talk im Kosmos: Die CCB-Redaktion auf der Stage im Kosmos in Zürich. Foto: Keine Ahnung

Es geht los: Die ersten Redner beginnen, und der erste Vortrag ist gleich ein manifestiöser Appell: „Wenn ihr Designer seid, müsst ihr euch auf die Organisationen einstellen“, so Designforscherin Sabine Junginger von der Hochschule Luzern. Junginger forscht über Design Thinking, Designprozesse, Designpraktiken und Designmethoden und wie sie auf politische Entscheidungsträger wirken. Für sie gilt: „Ihr seid nicht nur Designer, weil ihr für euch Designer seid. Ihr seid Designer vor allem auch für andere“. Gerade Organisationen stünden Veränderungen oft skeptisch gegenüber, das gelte es als Designer zu wissen. Darum sei dem Designer auch viel Empathie abverlangt. Die Masse nickte, es waren überwiegend Studierende, Mittzwanziger, Anfangdreißiger, Leute, denen die Designwelt noch bevor steht.

Ihr seid nicht nur Designer, weil ihr für euch Designer seid. Ihr seid Designer auch für andere

Es geht weiter. Ein Panel dreht sich um Kreislaufwirtschaft. „Talking Kreislaufwirtschaft: How Designers move a city“, so der verheißungsvolle Untertitel. Auf dem Podium sitzen Anna Schindler, Direktorin für Stadtentwicklung Zürich, Daniel Freitag, der Gründer der Freitag-Taschen und Chef vom Freitag Lab, zudem Thomas O. Maurer von der Miteinander GmbH sowie Helen Pombo von Kreislauf 345. Schnell wird klar: Am Thema Kreislaufwirtschaft kommen Designer im Grunde nicht mehr vorbei. Klimawandel, Stadtverteuerung: Was machen wir da? Für Daniel Freitag steht fest: „Kreislauffähige Konzepte sind die Produktionsprinzipien der Zukunft“. Und das heißt für ihn, dass Produkte nicht nur ökologisch und recyclefähig werden müssen. Auch eine Stadt müsse man nachhaltig planen, damit Platz für Freiräume und kreative Ideen bleibt. Er sagt selbst: "Die besten Ideen kommen aus dem Nichts". Das sei der Humus der Kreativität. Daraus entstehe neues. Er selbst ist ein gutes Praxisbeispiel. Mit seinem Bruder hat er vor Jahren klein angefangen und Freitag als Label gegründet. Heute kennt man seine Freitag-Umhängetaschen aus recycelten LKW-Planen in sämtlichen europäischen Städten. Klingt auch gut, denn wenn Montag ist, ist auch schon wieder Freitag - und es ist ökologisch weil recycelt. Klar wird aber auch: Das Thema Kreislaufwirtschaft ist in der Schweiz und in Zürich noch recht unbekannt, gerade unter Kreativen und Designern, aber es entwickelt sich.

Prof. Alexander Tibus von BAU International Berlin. Foto: kommt noch

Wir sind dran. Unser Talk schließt thematisch nahtlos an: „Design aus Berlin: Neue Trends, neue Möglichkeiten, neue Wege“. Wir stellen uns, die Arbeit der Kulturprojekte Berlin, Creative City Berlin, unser Beratungszentrum, das IDZ sowie BAU International Berlin vor. Wir referieren über Berlin als Standort für Design. Wir, das sind neben uns noch Alexander Tibus von BAU International Berlin und ein Mitglied vom IDZ - das Panel findet in Kooperation mit dem IDZ statt. Wir kommen auf die Entwicklung von Design in Berlin zu sprechen und stellen fest: Neben User Experience ist Nachhaltigkeit das dominierende Thema. Der Designbegriff hat sich zudem im Laufe der Jahre gewandelt: Ging es vor Jahrzehnten noch um die schöne Form und darum, dass Design aufhübscht, gewinnen heute  Kriterien der sozialen und ökologischen Verantwortung an Gewicht. Wir kommen auf den Markt zu sprechen: Haben die kleinteiligen Labels gegen die Großen eine Chance? Die Berliner Designwirtschaft ist kleinteilig organisiert. Nahezu jeder zweite Designer ist solo-selbständig, die Konkurrenz ist groß. Alexander Tibus rät: "Wenn ihr Designer seid und zusätzlich coden könnt,  seid ihr im Vorteil". 

Wenn ihr Designer seid und coden könnt, seid ihr im Vorteil!

Nach 48 Stunden wars das: Zwei Tage volles Programm. 20 Panelisten waren am Werk. Fazit: Design ist alles. Schlimm. Genial. Brauchbar. Kann auch Kunst sein und muss manchmal weg. Design ist funktional, ästhetisch, strategisch und lösungsorientiert, und vor allem nehmen interdisziplinäre Konzepte zu. Sogar ein Rückwärtstrend zur „guten Form“ ist zu erkennen – die große Unüberschaubarkeit dominiert den Sektor. Genau hier liegt aber auch die Chance für Neues, und für ein Festival. Wir sagen: Schön wars, Danke an alle. Tschüss und bis bald. #euerccbteam 

Rubrik: Specials

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