Nachhaltigkeit, New Work Zurück

Philipp Schardt: "Bei all den meditativen Klängen liebe ich das Metalbrett"

Philipp Schardt: "Bei all den meditativen Klängen liebe ich das Metalbrett"
Foto: © Philipp Schardt

Selbstoptimierung, Dauerstress und permanente Angebotsüberreizung: Meditation und Achtsamkeit sind zum neuen Mantra in einer Gesellschaft des Überkonsums geworden. Auch bei der diesjährigen MOST WANTED: MUSIC, wo die Sounds bekanntlich laut sind und Reize beansprucht werden, ist das Thema auf der Agenda: Philipp Schardt ist diesjähriger Speaker. Er hat eine Methode entwickelt, über die sich durch Soundfrequenzen Stress reduzieren lässt und zur Entspannung via Musik führt. Da wollten wir mal wissen: Wie funktioniert das? Wir haben mit dem selbsternannten „Sound Alchimisten“ über das Ohr als zentrales Organ und die Stimulierung und Harmonisierung unserer Nervenbahnen gesprochen. 
 

Interview Lino Knocke

 

CCB Magazin: Hallo Philipp, du bist Entrepreneur & Music Producer von TABOR MUSIC und beschäftigst dich mit "Brainwave-Entrainment"-Frequenzen, damit Musik dem Stress und Alltagstrott entgegenwirkt. Kannst du mal erklären, wer du bist und was du da genau machst? 

Philipp Schardt: Hallo Lino, sehr gerne. Mein Name ist Philipp Schardt und ich bin als Songschreiber, Produzent und Musiker seit nun über 20 Jahren im Musik-Business tätig. Ich durfte in dieser Zeit mit den verschiedensten Künstlern zusammen arbeiten: von Xavier Naidoo über Elif oder Silbermond hin zu internationalen Stars wie Nicole Scherzinger, Natasha Bedingfield oder Jennifer Rush. Für manche meiner Arbeit habe ich auch diverse Gold- und Platin-Auszeichnungen erhalten. Zudem beschäftige ich mich seit nun sieben Jahren mit den Möglichkeiten von Sound und Frequenzen, um unseren Geist und Körper in einen harmonischen Zustand zu bringen. 

CCB Magazin:Achtsamkeit, Meditation und Yoga gelten als vielversprechende Heilmittel, um der Schnelllebigkeit unserer Gegenwart zu entkommen oder um mit ihr Schritt zu halten. Ist Entschleunigung nicht nur ein bloßes Mittel, um an anderer Stelle wieder leistungsfähiger zu sein? 

Philipp Schardt:Was wäre schlimm daran, wenn ich mehr Gelassenheit, gesteigerten Fokus und innere Zentriertheit hätte für die Dinge, die mir wirklich Freude bereiten? Viele in unserer Welt haben einen Job, der ihnen eigentlich gar keine Freude bringt, leben in Beziehungen, die sie nicht glücklich machen. Sie trauen sich nicht, dem zu folgen oder das aufzubauen, was sie eigentlich gern machen würden. Zu fest sitzt der Glaube, dass es ja doch nicht klappt - aus Gründen XY. Die Methoden, die du genannt hast, können mit der richtigen Anleitung dabei helfen, achtsamer mit sich und dem Leben zu werden. Das führt dann dazu, dass wir bessere und vielleicht auch mutigere Entscheidungen treffen, die mehr im Einklang mit dem sind, was wir wirklich wollen - unserer Wahrheit. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass wir dabei zusehen können, wie sich unser Leben positiv verändert, wenn wir mutiger zu uns und dem Leben stehen.   

Das Ohr ist das erste Organ, das im Mutterleib gebildet wird. Es ist eines der wenigen Organe, das mit jedem anderen Organ im Körper verbunden ist. Musik stimuliert und harmonisiert über das Ohr und durch die Nervenbahnen unseren ganzen Körper auf positive Weise

CCB Magazin:Viele sehen Mut aber als Voraussetzung für Leistungssteigerung,  die unsere Gesellschaft uns abverlangt. Mal blöd gefragt: Was hat Leistungssteigerung mit Musik zu tun? Was mit Entspannung? 

Philipp Schardt:Unsere ganze Welt schwingt. Teilchen bewegen sich auf molekularer Ebene. Auch unsere feste Materie besteht am Ende aus Teilchen, die sehr langsam schwingen. Planeten haben mit ihrer Rotation auch eine Frequenz. Wie einige sicher wissen, befindet sich das hörbare Spektrum eines Menschen zwischen 16hz und 20000hz. Dies ist ein Bereich von 10 Oktaven. Das Ohr ist das erste Organ, das im Mutterleib gebildet wird. Es ist eines der wenigen Organe, das mit jedem anderen Organ im Körper verbunden ist. Studien haben gezeigt, dass unsere beiden Hemisphären und damit unser ganzes Hirn aktiviert und angesprochen wird, wenn wir Musik beziehungsweise Frequenzen hören. Das bringt uns automatisch in einen Zustand für mehr Leistung und Kapazität. Kurz gesagt: Die Musik stimuliert und harmonisiert über das Ohr und durch die Nervenbahnen unseren ganzen Körper auf positive Weise.

Philipp Schardt bei der Arbeit. © Philipp Schardt

CCB Magazin:Du bist preisgekrönter Musikproduzent und -komponist, hast mit Pop-Größen wie Take That oder James Morrison zusammengearbeitet. War das der Grund, warum du zur Spiritualität gefunden hast? 

Philipp Schardt:Es gab einen Punkt in meinem Leben, an dem ich mir dachte: „Das kann doch nicht alles sein.“ Ich hatte ein tolles Penthouse-Apartment mit Platin-Schalplatten an der Wand, eine tolle Familie, aber irgendwas hatte gefehlt. Dieses ´Etwas´ habe ich dann angefangen auf der ganzen Welt zu suchen und bin sehr tief in die unterschiedlichsten Richtungen von Spiritualität, Religion, Meditation, Yoga und schamanischer Arbeit eingetaucht. In London fand ich dann 2016 das, was ich all die Jahre gesucht habe: Das Ganze nennt sich die „Empower Thyself: Initiation“. Passend ist hier der schöne Satz vom Sufi-Mystiker und bedeutendsten persischen Dichter Rumi: „Ich habe Gott gesucht und habe nur mich gefunden. Ich habe mich gesucht und nur Gott gefunden.“ Mag pathetisch klingen, birgt aber viel Wahrheit. In diesem Workshop erhielt ich Jahrtausende alte und mündlich überlieferte Werkzeuge, Meditationen und Techniken, die mir täglich, bei aller Informationsflut und Schnelllebigkeit der Welt, dabei helfen, zentriert, effizient und bei mir selbst zu bleiben. Nicht umsonst hat dieser Weg viele große Menschen unserer Geschichte hervorgebracht: David Bowie, Albert Einstein oder Nicola Tesla und viele mehr. Die Meditationen, die ich nun veranstalte, sind ein Teil davon und ein kleiner Vorgeschmack auf diese alte, ehrbare Tradition und Energie.

Wenn wir nun bestimmte Sound-Frequenzen nutzen, um unsere Hirnwellen zu verlangsamen und eine tiefere Einsicht in uns selbst zu erlangen, können wir damit eine größere Freiheit im Leben bekommen. Wir betreiben „Sound Alchemie“

CCB Magazin:Du bist in diesem Jahr auch Teil der MOST WANTED: MUSIC. Auf deren Webseite wirst du als „Sound Alchimist“ beschrieben. Was genau macht ein „Sound Alchimist“?

Philipp Schardt:Den alten Alchemisten vergangener Tage ging es immer darum, Sachen zu veredeln: Blei in Gold verwandeln, den sogenannten „Stein der Weisen“, die Veredlung unseres eigenen Bewusstseins. Wenn wir nun bestimmte Sound-Frequenzen nutzen, um unsere Hirnwellen zu verlangsamen und eine tiefere Einsicht in uns selbst zu erlangen, können wir damit eine größere Freiheit im Leben bekommen. Wir betreiben „Sound Alchemie“. Die alten Mysterienschulen hatten über ihren Tempeln stehen: „Erkenne dich Selbst“, oder in Griechisch: Gnothi Seauton. Denn je mehr du Bewusstheit über deine Muster von Gedanken und Handlungen hast, die ja meist unterbewusst ablaufen, desto besser kannst du dich für das entscheiden, was dir wirklich entspricht. Den Roman von Paulo Coehlo „Der Alchmist“ kann ich hierzu sehr empfehlen.

CCB Magazin:Trotzdem gelten Angststörungen, Depressionen und Burn-out  mittlerweile als Volkskrankheiten des 21. Jahrhunderts: 8,7 Mio. Menschen sind in Deutschland mittlerweile an Depressionen und Angststörungen erkrankt. Durch deine Sound Meditations soll Stress reduziert und eine tiefe Entspannung erreicht werden. Wie kann man sich so eine Sound Meditation vorstellen? Wie läuft so etwas ab?

Philipp Schardt:Ich kombiniere bei meinen Sound Meditationen das sogenannte „MAX Meditation System™“ mit verschiedenen Soundfrequenzen, Atmosphären-Sounds und Klangschalen. Diese komplett geführte Meditation hat fünf Phasen von bewusster Körperentspannung zu passiver und aktiver Meditation und dauert knapp eine Stunde. Es ist für Anfänger genauso wie für den fortgeschritten Meditierenden geeignet und für mich, der gefühlt 50 verschiedene Meditationsrichtungen erprobt und gelernt hat, eines der effektivsten Systeme, um nachhaltig unser Bewusstsein positiv zu verändern, da es alle Gehirnregionen anspricht.

Heute ist es möglich, ganz anschaulich zu hören und zu spüren, wie unser Hirn funktioniert und klingt. In einer Stresssituation können wir durch das Anhören einer passenden Frequenz wieder schnell zur Ruhe kommen

CCB Magazin:Du hälst am 07. November auf der MOST WANTED: MUSIC 2019 einen Workshop unter dem Titel:  „Tap Into Your Inner Genius: Sound-Frequencies for Stress-Reduction and Creativity”. Im Workshop lässt du die Gehirnströme deiner Teilnehmer hörbar werden. Wie genau funktioniert das?

Philipp Schardt:Die wenigstens wissen, wie ihr Hirn klingt oder gar schwingt. Durch wissenschaftliche Studien wissen wir aber von verschiedenen Schwingungswellen-Bereichen der einzelnen Bewusstseinszustände eines Menschen. Dadurch ist es möglich, ganz anschaulich zu hören und zu spüren, wie unser Hirn funktioniert und klingt. Wenn wir das nächste Mal gestresst sind, können wir durch das Anhören einer passenden Frequenz wieder schnell zur Ruhe kommen. Ich empfehle hier einfach mal zum nächsten oder kommenden Workshop zu kommen, um es zu erleben.

Musik und Muße: Das MAX Meditation System™, kombiniert mit verschiedenen Soundfrequenzen. © Philipp Schardt

CCB Magazin:Unsere Gesellschaft ist von Selbstoptimierung getrieben, mit der eine zwanghafte Selbstkontrolle einhergeht. Aber kann die Information über meine eigenen Gehirnströme wirklich dabei helfen, mich zu entspannen oder verschlimmbessert sie unser Unwohlsein nicht vielmehr? Wir sind doch schon dauerhaft überinformiert. Ist das nicht das eigentliche Problem? 

Philipp Schardt:Da bin ich sehr bei dir: Wir alle sind schon so randvoll mit Tipps und Tricks zur Selbstoptimierung. Doch es ist ganz einfach: Du brauchst nicht die Information, bei wieviel Hertz (Hz = Schwingungszyklen pro Sekunden) dein Theta-Hirnwellen-Bereich liegt, wohl aber die erlebte Erfahrung, wie sehr dir diese Frequenzen helfen können, Stress abzubauen und auf einfache und effiziente Weise Entspannung zu finden. Mehr Gutes, das uns wirklich hilft im Leben, können wir alle gebrauchen.

CCB Magazin:Wenn du in die Zukunft blickst, was für Musik brauchen wir, damit Muse und Wohlbefinden möglich wird oder erhalten bleibt? 

Philipp Schardt:Ich glaube, wir brauchen jegliche Musik, die dabei hilft, mehr Einheit in die Welt zu bringen und die Menschen mehr anregt, für sich selbst zu denken. Nicht alles direkt aus den Medien oder dem Internet zu glauben und für bare Münze zu nehmen, nur weil es irgendwo geschrieben steht. Textlich gibt es da natürlich viele großartige Musiker und Bands, die hier viel geleistet haben. Beispiele wären Michael Jackson „Man in the Mirror“ oder David Bowies „Heroes“ - das Genre spielt bei der Message überhaupt keine Rolle. Persönlich liebe ich bei all den meditativen und Hirnwellen balancierenden Klängen das harte Metalbrett und Rock. Wo wir in Zukunft noch viele Experimente sehen werden, ist im Bereich unseres Kammertons von 440hz. Es gibt wissenschaftliche Berichte, die zeigen, wie unser Hirn neue neuronale Verbindungen bildet, wenn es über längere Zeit mit neuen Frequenzen in Verbindung kommt. Wenn wir also einen anderen Kammerton wählen, wie z.B. 432hz oder 444hz, können wir hier auf natürlicher und sehr feiner Ebene einiges bewegen. 


Workshop „Tap Into Your Inner Genius: Sound-Frequencies for Stress-Reduction and Creativity” von Philipp Schardt auf der MOST WANTED: MUSIC 2019

Rubrik: Specials

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