Nachhaltigkeit, Förderung, Beratung Zurück

Finanzierung und Nachhaltigkeit - Teil 2

Finanzierung und Nachhaltigkeit - Teil 2
Foto: © Marcelina Wellmer

Der Nachhaltigkeitsgedanke gewinnt in der Kreativwirtschaft an Gewicht. Aber stehen den Ansprüchen entsprechende Finanzierungsprogramme gegenüber? Und welche Finanzierungstöpfe gibt es?
 

Text Melanie  Seifart     /Kreativwirtschaftsberatung

 

Seit nunmehr fünf Jahren beraten wir als Team der Kreativwirtschaftsberatung selbstständige Kulturschaffende und Kreativunternehmer*innen in Berlin zu Finanzierungs- und Unterstützungsmöglichkeiten. Seit Beginn der Beratungen stellen wir fest, dass zwei Herzen in der Brust von Kultur- und Kreativschaffenden schlagen: Zum einen brennen sie für die schöpferische Tätigkeit, zum anderen arbeiten sie mit Kreativität an unternehmerischen Lösungen und Produkten für eine nachhaltigere Wirtschaft und Gesellschaft. Damit ist die Kultur- und Kreativwirtschaft ein wichtiger Bestandteil der Sozialökonomie in Berlin. Allerdings scheinen sich Nachhaltigkeitsziele und kreativwirtschaftliche Interessen an vielen Stellen auszuschließen. Viele Kreativschaffende treten für soziale und ökologische Belange ein; sie rücken damit vom klassischen Wachstumsparadigma der Wirtschaft ab. Auf der anderen Seite müssen sie wirtschaftliche Interessen verfolgen, wenn sie ihre Selbstständigkeit aufbauen wollen. Die zentrale Frage ist: Wie passen Gemeinwohlorientierung, Ökologieverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit zusammen? Und wie steht es um entsprechende Finanzierungsmöglichkeiten?

Wir beobachten: Viele Finanzierungstöpfe der Wirtschaftsförderung setzen bislang auf die ökonomische Nachhaltigkeit; im Vordergrund stehen die Marktplatzierung und das entsprechende Wachstum der Unternehmen. Dem steht – ironischerweise – die klassische Non-Profit-Kulturförderung gegenüber, die nur jene Künstler*innen und Vorhaben fördert, die nicht kommerziell arbeiten. Somit decken die aktuellen Förderprogramme die hybriden Arbeitsrealitäten von Kulturschaffenden und Kreativunternehmer*innen nicht ab. Ziel müsste es sein, hier neue Mittelwege der Finanzierbarkeit zu finden. Und wie steht es um entsprechende Förderprogramme? Mittlerweile gibt es – neben vielen Preisen, die seit Jahren zum Thema Nachhaltigkeit existieren – einige Finanzierungsmöglichkeiten mit Nachhaltigkeitsfokus in Berlin und auf Bundesebene. Diese stellen wir euch hier vor.


Förderprogramme im Überblick

Coaching BONUS: Seit dem 1. Juli 2021 können Unternehmen der sozialen Ökonomie in Berlin das Förderprogramm für den Aufbau innerbetrieblicher Kompetenzen in Anspruch nehmen.

Design Transfer Bonus Berlin: Das Programm des Landes Berlin setzt u.a. auch einen Fokus auf soziale Ökonomie und gewährt Unternehmen einen Zuschuss, um innovative Designlösungen zum Aufbau und zur Weiterentwicklung ihrer Unternehmen zu entwickeln.

GründungsBONUS Berlin: Auch das Programm der Investitionsbank des Landes Berlin legt einen Fokus auf soziale Ökonomie und stellt Jungunternehmen einen Existenzgründungszuschuss für Ausgaben zur Sicherstellung ihres Wachstums zur Verfügung.

Mikromezzaninfonds Deutschland: Gewerbliche Sozial- und Umweltunternehmen gehören zur besonderen Zielgruppe des Fonds, welcher durch eine stille Beteiligung den Unternehmen ausreichend Eigenkapital zur Verfügung stellt, um diesen den Zugang zur Kreditifinanzierung zu ermöglichen.

Nachhaltig wirtschaften und Impact Investing: Auch im Bereich der privaten Kapitalgeber hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Hier rücken neben einer rentablen und skalierbaren Geschäftsidee auch immer mehr Nachhaltigkeitskriterien in den Fokus der Investoren.

FASE – Finanzierungsagentur für Sozialunternehmen: Die Agentur berät zu geeigneten Finanzierungslösungen und zu passenden Investoren und Partnern.

Phineo – Wegbereiter des Impact Investing in Deutschland: Durch die jahrelange Erfahrung und den Aufbau eines großen Netzwerks kann Phineo junge Unternehmen dabei unterstützen, private und öffentliche Geldgeber zu finden und Partnerschaften sektorübergreifend aufzubauen.

Purpose Ventures: Die Genossenschaft unterstützt Unternehmen durch Wissen, Ressourcen, Beratung und Kapital dabei, unabhängig und sinnorientiert zu bleiben. Sie setzt sich für neue Eigentums- und Verantwortungsformen ein.

 


Kennst du schon? Unser neues Magazin zum Thema Nachhaltigkeit und Kultur

 

Du willst das neue CCB Magazin kostenlos bestellen? [Hier gehts lang]

 

Rubrik: Specials

rss

Schon gelesen?

schließen
schließen

Cookie-Richtlinie

Wir verwenden Cookies, um dir ein optimales Website-Erlebnis zu bieten. Durch Klicken auf „Alle akzeptieren“ stimmst du dem zu. Unter „Ablehnen oder Einstellungen“ kannst du die Einstellungen ändern oder die Verarbeitungen ablehnen. Du kannst die Cookie-Einstellungen jederzeit im Footer erneut aufrufen.
Datenschutzerklärung | Impressum

Cookie-Richtlinie

Wir verwenden Cookies, um dir ein optimales Website-Erlebnis zu bieten. Durch Klicken auf „Alle akzeptieren“ stimmst du dem zu. Unter „Ablehnen oder Einstellungen“ kannst du die Einstellungen ändern oder die Verarbeitungen ablehnen. Du kannst die Cookie-Einstellungen jederzeit im Footer erneut aufrufen.
Datenschutzerklärung | Impressum