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Ruben der Kinderen: „Die Möglichkeiten sind grenzenlos“

Ruben der Kinderen: „Die Möglichkeiten sind grenzenlos“
Photo: © Ruben der Kinderen

Jeden Montag präsentieren wir auf Creative City Berlin einen Kopf dieser Stadt. Diesmal: Ruben der Kinderen, niederländischer Visionär und Designer aus dem Wedding (Teil 18).


CCB Magazin: Hallo Ruben, leg mal los: Wer bist du und was machst du?

Ruben der Kinderen: Ich bin Ruben der Kinderen, 28 Jahre alt und ich betreibe das Design- und Innovationsstudio 'Innovation Studio R' im Wedding. Wir erstellen Hardware und Software, die das Leben von Menschen insgesamt verbessern sollen. Unser Ziel ist es, kreative Denkprozesse, Design Thinking und soziale Aspekte miteinander zu kombinieren und in die Entstehung von Produkten miteinfließen zu lassen. Das macht eine direkte Auseinandersetzung mit relevanten soziokulturellen Herausforderungen möglich und erlaubt einen unmittelbaren und nachhaltigen Einfluss auf Menschen aller Gesellschaftsschichten. Mit unserem Design- und Innovationsstudio ergründen wir physische, soziale und kulturelle Belange direkt oder unterstützen Partnerprojekte und Unternehmen bei internen oder externen Problemen - indem wir mit ihnen lösungsorientierten Denkprozesse angehen. Das Resultat kann dann ganz unterschiedlich sein: ein Produkt, ein Service, eine App – die Möglichkeiten sind grenzenlos. Unsere Arbeit liefert Werkzeuge zum Erreichen höherer Ziele.

CCB Magazin: Was sind denn höhere Ziele im Bereich Design und Design Thinking?

Ruben der Kinderen: Höhere Ziele sind für mich, Menschen über Designprozesse helfen zu können und so Schritt für Schritt für eine bessere Welt einzutreten. Als ein Studio mit Schwerpunkt sozialer Innovation arbeiten wir darum eng mit Experten auf unterschiedlichen Gebieten zusammen. So müssen wir uns im Entwicklungsprozess nicht beschränken und können einzigartige und qualitativ hochwertige Lösungen garantieren. In einem lebendigen Netzwerk erweitern alle ihren Horizont und tauschen fortwährend Wissen, Fähigkeiten und Ideen aus. Ziel meiner Arbeit ist es, die Gesellschaft darüber nachhaltig verändern zu können, indem humane Aspekte und der Mensch in den Mittelpunkt von Designprozessen rücken und Design so als etwas Soziales kategorisiert werden kann. 

Am Anfang steht für uns nie ein fertiges Konzept. Am Anfang stehen individuelle Herausforderungen

CCB Magazin: Wie drückt sich das Soziale konkret in deiner Arbeit als Designer aus?

Ruben der Kinderen: Wir gehen so vor: Wir recherchieren vor Ort, sprechen mit verschiedenen Interessengruppen, interviewen potentielle Nutzer und erleben so ihre Wirklichkeit. Am Anfang steht für uns nie ein fertiges Konzept. Am Anfang stehen individuelle Herausforderungen. Mit einem kleinen, interdisziplinären Team aus Klienten und Endnutzern strukturieren wir alle wichtigen Informationen. So haben wir beispielsweise ‚Modern rituals for the workplace’ entworfen, ein Buch voller Ideen für Objekte und Situationen, um soziale Begegnungen in Coworking Spaces und Netzwerk-Veranstaltungen anzustoßen. Oder Smart Cuisine.  Hier haben wir Designkonzeption und die Entwicklung einer Plattform unterstützt, die den Alltag von Profiköchen mit vielen nützlichen Tools erleichtert. Dazu gehören ein Rezeptgenerator, ein digitales Kochbuch für eigene Rezepte und ein Programm, das die Preise für den Einkauf und Verkauf von Zutaten kalkuliert und mit Kollegen geteilt werden kann. So bleibt mehr Zeit zum Kochen, man spart zudem Lebensmittel und Geld.

CCB Magazin: Wie bist du dazu gekommen, Designer zu werden und soziale Aspekte im Bereich Designkonzeption in den Mittelpunkt zu rücken?

Ruben der Kinderen: Ich komme aus den Niederlanden und habe Design studiert. Seit September 2012 lebe ich in Berlin. In meiner Diplomarbeit habe ich mich mit Design-Prozessen auseinandergesetzt. Da wurde mir klar, dass man mit kreativem Denken schwierige soziale Probleme lösen kann. In diesem Zusammenhang habe ich mich insbesondere mit Victor Papanek und Tim Brown (IDEO) auseinandergesetzt und wurde durch sie beeinflusst: Beide haben Design als etwas Soziales kategorisiert, um Menschen zu helfen. Darum geht es mir auch. Als Designer trägt man Verantwortung für alles, was man in die Welt setzt. Ich habe mich irgendwann gefragt, ob ich bestimmte Probleme in unserer Welt über Designproduktion erst schaffe, anstelle sie zu lösen, wenn ich einfach nur Produkte gestalte. Darum wechselte ich die Perspektive weg vom vordefinierten Produkt, hin zum Prozess, der ein Problem lösen kann. Das heißt aber auch, sich mit Menschen auf Augenhöhe auszutauschen: ‚bottom up’ statt top down’.

CCB Magazin: Du bist aus Berlin: Was bedeutet Berlin für dich als Standort?

Ruben der Kinderen: Berlin ist ein außergewöhnlicher Ort und eine Stadt, die sich zu jeder Zeit neu erfindet und dauerhaft verändert. Hier begegne ich Leuten, mit einem offenen und sozialen ‘Mind’. Das inspiriert mich. 

Wir sollten in Berlin noch mehr gemeinsam machen. Es arbeiten immer noch zu viele auf ihrer eigenen Insel

CCB Magazin: Wenn du einen Wunsch hättest: Wie sollte Berlin in Zukunft gestaltet werden?

Ruben der Kinderen: Ich finde, wir sollten in Berlin noch mehr gemeinsam machen. Es arbeiten immer noch zu viele auf ihrer eigenen Insel. Zusammen sind wir stärker. Daran sollten wir arbeiten.    

CCB Magazin: Ruben, was planst du in der Zukunft?

Ruben der Kinderen: Eine Menge. Gerade ist unsere neue Seite online gegangen. Da finden sich viele Projekte, die Menschen helfen. Darüber bin ich sehr froh. Und generell will ich noch mehr Leute kennen lernen und Projekte mit anderen starten, die zum Schluss den Unterschied im Bereich des Sozialen ausmachen. Kannst du mir Leute empfehlen?

CCB Magazin: Ruben, bestimmt, lass mal telefonieren.

Ruben der Kinderen: Alles klar, bis später.


Profil von Ruben der Kinderen auf Creative City Berlin

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