Description
► ART UNDER CONSTRUCTION #5 presentiert: PARADISE LOST - Fotografie, Video Art, Audio-Live-Performances und kinetische Installationskunst
Lars Plessentin // Fotografie // http://www.larsplessentin.de/ Robert Seidel // Video Art // http://www.robertseidel.com/ Akrobat // Audio-Performance // https://soundcloud.com/akrobat_music astvaldur // Audio-Performance // https://soundcloud.com/astvaldur-1 Tom Kretschmer // Kinetic Installation // http://www.lieberanalog.de/
Die Ausstellung wurde kuratiert von Alexander Masche. Mit freundlicher Unterstützung von BEAMERFUN 3D.
► Vernissage 30.03.2017 von 19.00 - 23.00 h Audio-Live-Performances um 20:30 h und 21:30 h Freier Eintritt // free entrance A Space Under Construction // Ritterstrasse 26 in 10969 Berlin
► After-Show-Party Ritterstraße - Art Edition mit noch mehr Kunst im Club 30.03.2017 von 23.00 h - 07.00 h Ritter Butzke // Ritterstrasse 26 in 10969 Berlin Freier Eintritt für Ausstellungsgäste // free entrance vor exhibition guests
► Ausstellungszeiten // Opening hours Freitag 31.03.2017 von 16.00 h - 21.00 h Samstag 01.04.2017 von 14.00 h - 21.00 h Sonntag 02.04.2017 von 14.00 h - 20.00 h
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Fünf Künstler, vier Tage, vier Genres, zwei Locations – die Kunstreihe ART UNDER CONSTRUCTION präsentiert in ihrer #5 Ausgabe die Ausstellung und Party PARADISE LOST und vereint vom 30.3 – 02.04.2017 erneut interdisziplinäre Arbeiten im Kreativkosmos von A Space Under Construction (ASUC) und Ritter Butzke. In einem Zusammenspiel von experimenteller Fotografie (Lars Plessentin), Video Art (Robert Seidel), Audio-Live-Performances (akrobat & astvaldur) und kinetischer Installationskunst (Tom Kretschmer) begeben wir uns auf die Suche nach verlorenen Paradiesen und feiern den Sündenfall als kreativen Aufbruch in neue Welten. Die Vernissage am 30.3.2017 im ASUC wird begleitet von unserer rauschenden After-Show-Party Ritterstraße - Art Edition mit weiteren Exponaten und DJs auf den Club-Floors des Ritter Butzke.
Erst durch die Vertreibung aus dem Paradies kamen die Erinnerungen, das Abmessen der Zeit, die Endlichkeit. Die chemisch manipulierten Großaufnahmen des Fotografen Lars Plessentin geben der Erinnerung an die Welterschaffung und den Zeitenbeginn ihren eigenen visuellen Echoraum. Polychrome Explosionen und erste farbliche Verdichtungen erscheinen in sphärischen Dimensionen, gleichsam astronomischen Bildern von werdenden Sonnensystemen. Die kosmischen Kollagen werden ergänzt durch dystopische Aufnahmen tropischer Landschaften. Gebrochen durch grelle, überzeichnete Farbfelder und basierend auf dem Status Quo eines verlorenen Urparadises, verhandeln Plessentins Arbeiten dabei den Spagat zwischen Zurückgelassenem und Aufbruch, Vergangenheit und Zukunft, Lethargie und Schaffensdrang.
Im Dialog mit den Fotografien werden die abstrakten und experimentellen Videoarbeiten des Künstlers Robert Seidel präsentiert. Seidels großformatige Raumprojektion „Vitreous“ veranschaulicht im Kontext der Ausstellung den kreativen Impuls des Verlustes. Flirrend, berauschend und befreit von Vergangenem versuchen sich die einzelnen Bildinhalte durch ungerichtete Bewegungen zu gruppieren und sich in stabile Strukturen zu verwandeln. Aus Chaos etwas Neues erschaffen: explosionsartig, organisch und zufällig. Der Prozess des Werdens wird hier visuell eingefangen – ohne allerdings im Konkreten zu erstarren.
Zufall und Unberechenbarkeit spiegeln sich auch in der kinetischen Installation "Panta Rhei" des Berliners Tom Kretschmer wider. Basierend auf den paradie-sischen Urelementen jedweden Lebens, Wasser und Licht, kreiert der Künstler eine meditative Resonanzerfahrung aus Wellen und Reflektionen. Die Natur wird zum Kunstwerk - fließend und unvorhersehbar in unendlichen Variationen. Dabei funktioniert die Installation in ihren Grundzügen analog und in Echtzeit, ohne Prozessoren und Rechenzeit. Vibrationen vom Heben und Senken werden durch Piazo-Sensoren abgetastet und live in hörbare Soundscapes umgewandelt.
Gänzlich digital hingegen thematisieren die elektronischen Klang-künstler Akrobat & astvaldur im Rahmen der Vernissage ihre Version vom verlorenen Paradies. Das Spannungsfeld zwischen Verlust und kreativem Aufbruch wird vor Ort variantenreich vertont und akustisch ausgelotet. Erwartungen an eine neue Welt werden in ein Tonkorsett gefasst, das sich im nächsten Augenblick wieder auflöst und zu neuen klanglichen Ufern bewegt.
Die gierige Lust am Ausprobieren und Erschaffen sowie der Versuch, das Leben durch Kunst zu polieren, dominiert das Gesamtbild der Ausstellung. In allen Arbeiten hallen John Miltons barocke Verse nach:
“Studious they appear Of arts that polish life; inventors rare! Unmindful of their Maker.” (John Milton: Paradise Lost. Buch 11, Vers 609ff., 1667)