Ein Weihnachtsstück für Kinder von 5-9 Jahren
Spiel: Edelgard Hansen, Rudolf Schmid
Premiere: Dezember 2014
Stückidee
Schon lange suchten wir nach einer Idee für ein Weihnachtsstück. Das meiste was an Büchern dazu auf dem Markt ist reproduziert meines Erachtens süßliche Klischees von Frieden, Stille und Feierlichkeit, oder Szenen familiärer Konflikte, die an Weihnachten zu einem guten Ende kommen. Eine andere Version von Weihnachtsgeschichten karikiert Nikoläuse, Christkind und Engel, und macht sie zu Comicfiguren. Wir hatten kein Verlangen, all dem noch eine weitere Version hinzuzufügen.
Wir fragten uns, was für uns als Kinder eigentlich den Reiz von Weihnachten ausmachte und fanden, dass es mit dem Zauberhaften zu tun hatte, mit geheimen Vorbereitungen, mit dem Moment der Überraschung. Und das ist schließlich ja auch ein wesentliches Moment das Theater für uns ausmacht.
Die Idee zu dem Stück kam schließlich als ich eine Karte mit einem Adventskalender sah, in dessen Fenstern merkwürdige Figuren und Objekte abgebildet waren. Sie weckten in mir die Lust, Geschichten zu den Figuren zu erfinden. Die Frage drängte sich mir auf, was könnten die Figuren in den Fenstern miteinander zu tun haben. Es war wie der Anfang eines Krimis, in dem man rätselhafte Objekte und Personen hat , aber noch nicht weiß, was sie miteinander zu tun haben.
Kurz darauf entdeckte ich ein Buch mit dem Titel „24 Weihnachtsgeschichten“,
also für jeden Adventstag eine Geschichte. Das passte genau zur Spielidee mit dem Adventskalender und trug zum dramaturgischen Grundgedanken bei. Die Stückidee war geboren. Das Spiel mit dem Adventskalender bot außerdem jede Menge Möglichkeiten für das Figuren- und Objekttheater.
Darüber hinaus reizte mich die formale Herausforderung, die Fenster des Kalenders so zu kombinieren, dass sie immer neue Spielausschnitte zeigten, wodurch sich eine dramaturgische Steigerung erzielen ließe. Wir hätten damit die Möglichkeit, zu weihnachtlichen Themen frei zu assoziieren.
Und so ergab sich die Geschichte:
Frau Simon bekommt mit der Post ein großes Paket. Als sie es öffnet findet sie darin eine tolle Überraschung: Ein riesiger Adventskalender! Aber er hat keine Zahlen für die Fenster. In welcher Reihenfolge soll man ihn öffnen? Was passiert wenn man ein falsches Fenster öffnet? Und was gibt es darin zu sehen? Die einzelnen Fenster geben Rätsel auf, bieten Überraschungen und verbergen zauberhafte Geheimnisse. Wie bei einer Schnitzeljagd gibt jede Tür einen Hinweis auf die nächste. Der rote Faden entspinnt sich langsam und endet in einer großen Schlußszene. 24 kleine Geschichten erzählen etwas über den besonderen Zauber von Weihnachten.
Umsetzung
Die Bühne besteht aus einem überdimensionalen ca. 2,7 x 4 m großen Adventskalender. In den 24 Fenstern befinden sich div. Objekte, Figuren und Installationen. Manche Fenster geben nur in Kombination mit anderen einen Sinn, manche lassen sich zu größeren Ausschnitten kombinieren, und erlauben so größere Szenen zu spielen. Ein Puppenspieler bewegt die Objekte und Figuren in den Fensterausschnitten von hinten.
Vor dem Kalender leitet eine Schauspielerin die Szenen ein, spricht mit den Kindern und öffnet die einzelnen Fenster des Kalenders, in denen dann kleine Szenen stattfinden. Bei einzelnen Szenen Teilweise spielt sie auch hinter der Kulisse mit.
Subscribe to our monthly newsletter!