Theater an der Parkaue

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Portfolio

Das Fräulein von Scuderi

von E.T.A. Hoffmann in einer Fassung von Sascha Bunge

Paris 1680. Der Sonnenkönig Ludwig XIV. ist auf dem Höhepunkt seiner Macht, die höfische Gesellschaft in Versailles feiert, musiziert und tanzt. Doch die Straßen der Metropole werden von Angst und Schrecken beherrscht. Eine Serie von rätselhaften und brutalen Morden hält die Stadt in Atem. Die Opfer, allesamt adelige junge Männer, sterben durch einen Dolchstoß ins Herz. Alle waren sie auf dem Weg zu ihrer Geliebten, um ihr ein Schmuckstück zu schenken. Jedes Mal stammt das kunstvolle Geschmeide von René Cardillac, dem berühmtesten Goldschmied der Stadt.

Madeleine de Scuderi, die angesehene Hofdichterin Ludwigs, wird aufgerufen, den Fall zu beobachten. Doch bevor sie ihn lösen kann, gibt es weitere Tote, unschuldige Verdächtigungen und Verhaftungen. Sich widersprechende Aussagen der Zeugen verstellen den Blick auf das Geschehen. Ohnmächtig gegenüber der Macht des Verbrechens rüstet sich der Staat auf und errichtet eine polizeiliche Überwachungsmaschinerie.

Mit „Das Fräulein von Scuderi" schuf E.T.A. Hoffmann die wohl erste Kriminalerzählung der Literaturgeschichte, mit der Hauptheldin eine Art Miss Marple des Barock. Wie schon in seiner Inszenierung von Hoffmanns „Der goldene Topf" interessiert sich Regisseur Sascha Bunge für die Perspektivwechsel in der Erzählung und findet den Psychothriller im bürgerlichen Alltag.

Foto: Christian Brachwitz

Fjodor, Hund und Kater

von Eduard Uspenski / in einer Fassung von Thomas Fiedler / aus dem Russischen von Irina Abelmann und Jeanette Poche

Premiere am 14. Oktober 2012

Fjodor ist ein aufgeweckter Junge. Er mag Tiere. Als ihn im Treppenhaus ein Kater anspricht, nimmt er ihn mit nach Hause. Doch die Mutter fährt schweres Geschütz auf: „Entweder der Kater oder ich!" Fjodor packt seine sieben Sachen. Er fährt mit dem Kater aufs Land. Mit dem Hund Scharik und der Dohle Schnäppchen beziehen sie ein leeres Haus und gründen eine Wohngemeinschaft. Die gefräßige Kuh Murka, der misstrauische Postbote Öfchen, ein wundersamer Professor und ein verfressener Traktor machen das Landleben zu einem aufregenden Abenteuer. Auf sich selbst gestellt, lernen sie, die Schwierigkeiten des freien Lebens gemeinsam zu meistern, sich zu helfen und zu teilen. Dass dabei manches schiefgeht, anderes wie von allein funktioniert, schweißt die kleine Gemeinschaft zusammen. Als die besorgten Eltern nach langer Suche im Dorf auftauchen, sind sie erstaunt, wie gut sie ihr Leben organisiert haben.

Eduard Uspenski ist ein russischer Janosch. Seine Kinderbücher wurden in mehr als 25 Sprachen übersetzt, seine Trickfilme in aller Welt gezeigt, über 60 Drehbücher stammen von ihm. Das Geburtstagslied von Krokodil Gena ist Kindern auf der ganzen Welt bekannt. Uspenskis Erfindung Tscheburaschka wird das Maskottchen der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi sein.

„Fjodor, Hund und Kater" ist nach „Radau!" und „Reise zum Mittelpunkt der Erde" die dritte Inszenierung des Regisseurs Thomas Fiedler am THEATER AN DER PARKAUE. Seine Arbeiten leben von Musikalität, Tempo und einem charmanten Witz. „Radau!" erhielt 2012 den Berliner Ikarus-Preis.

Foto: Christian Brachwitz

Nicht Chicago. Nicht hier.

von Kirsten Boie, für die Bühne bearbeitet von Michael Müller

Uraufführung

Niklas ist 13 und seine Welt steht Kopf, seit Karl neu in der Klasse ist. Ist Karl sein Freund oder sein Feind? Als sein Kaninchen verschwindet, ist Niklas sich sicher: Karl steckt dahinter. Aber Beweise gibt es nicht. Karl bietet keine Angriffsfläche. Niklas weiß nicht mehr, was Wahrheit ist und was Täuschung.

So, wie er Stück für Stück begreifen lernt, welches Spiel Karl mit ihm treibt, erfährt das Publikum nur langsam, wie sich das Puzzle der Geschichte zusammensetzt. Kirsten Boie, die Autorin des Jugendromans, entwirft den Psychoterror einer verhängnisvollen Mobbinggeschichte als Thriller.

Kirsten Boie, Jahrgang 1950, ist promovierte Literaturwissenschaftlerin und arbeitete von 1978 – 1983 als Lehrerin, bevor sie zu schreiben begann. 2007 wurde sie für ihr Gesamtwerk mit dem Sonderpreis des Deutschen Jungendliteraturpreises, 2008 mit dem Großen Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur ausgezeichnet.

Kay Wuschek ist Intendant des THEATER AN DER PARKAUE und arbeitete als Dramaturg, Autor und Regisseur in Magdeburg, Halle, Aachen, Rostock, Frankreich und Russland. In seinen Inszenierungen führt er seine Figuren aus dem Einzelschicksal heraus und macht sie zu Vertretern einer ganzen Generation. Am THEATER AN DER PARKAUE inszenierte er u.a. URSEL, TRANSIT und DIE BRÜDER LÖWENHERZ. Kay Wuschek ist Vizepräsident des Zentrum Bundesrepublik Deutschland des Internationalen Theaterinstituts (ITI).

Foto: Christian Brachwitz

Zwerg Nase

von Christian Martin nach Wilhelm Hauff
Zwerg Nase

Gerade noch steht Jakob neben Mutter und Vater, verkauft Äpfel und Kohl und schimpft auf eine Alte, die die Waren zerwühlt, da findet er sich plötzlich zum Zwerg geschrumpft am Herd wieder und kocht im Zauberschloss der Hexe. Kräuter, Gewürze, heimische und exotische Zutaten verwandelt er in Köstlichkeiten. Er wird zum Meisterkoch, gepriesen für seine Kochkunst, gehänselt für seine Missgestalt. In einer atmosphärisch dichten Inszenierung setzt Regisseur Sascha Bunge auf sinnliche Erlebnisse für die kleinen Zuschauer und ihre Familien.

Wilhelm Hauff (1802 – 1827) war einer der produktivsten Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. In einer nur zweijährigen literarischen Schaffenszeit entstand eine Vielzahl von Novellen, Erzählungen, Märchen und Sagen.

Foto: Christian Bachwitz

Bettina bummelt

Ein Tanzstück nach dem Kinderbuch von Elizabeth Shaw. Eine Koproduktion des THEATER AN DER PARKAUE mit TWO FISH und dem tanzhaus nrw.

Auf ihrem Weg von der Schule nach Hause wird Bettina vom Schaufenster des Spielzeugladens, einer kleinen Katze oder Blumen abgelenkt, pünktlich zum Mittagessen zu erscheinen. Jeden Tag ärgert sich die Mutter darüber und jeden Tag muss Bettina alleine das lauwarme Essen zu sich nehmen. Als dann die Mutter eines Tages nicht pünktlich nach Hause kommt, erfährt Bettina, was es heißt, warten zu müssen. Mit poetischen und humorvollen Mitteln untersucht die 2010 für den IKARUS nominierte Choreografie die unterschiedlichen Geschwindigkeiten von Kindern und Erwachsenen.

Die irische Grafikerin und Kinderbuchautorin Elizabeth Shaw lebte von 1946 bis zu ihrem Tod 1992 in Berlin. Ihre Kinderbücher (z.B. ZILLI, BILLI UND WILLI oder DER KLEINE ANGSTHASE) erhielten zahlreiche Auszeichnungen.

Die Tanzcompanie Two Fish, gegründet von Martin Clausen und Angela Schubot, arbeitet seit 2001 in der freien Szene Berlins an unterschiedlichen Formaten im Bereich Tanz, Theater und Performance.

Foto: Christian Brachwitz

15.15

Berlinki / aus dem Englischen von Karen Witthuhn
Premiere am 23. Januar 2013

„Ein Mann mit einer Uhr weiß, wie spät es ist. Ein Mann mit zwei Uhren ist nie ganz sicher." (Segals Gesetz)

Wenn Chaos über das Leben hereinbricht, weiß man nicht, woher es kommt oder wie lange es bleibt. Chaotische Systeme sind selbstorganisierend und so komplex, dass wir Menschen sie nicht berechnen können. Wir stehen quasi außen vor. So kann der Flügelschlag eines Schmetterlings möglicherweise einen Tornado auslösen. So stürzen Verliebte ins emotionale Chaos, weil ihr Leben plötzlich durcheinandergewirbelt wird und unkontrollierbar scheint. So könnten es vier verschiedene Tage oder aber derselbe Tag in vier Parallel-Universen sein, an denen Alva, Arnold und Alexander an einer Bushaltestelle um 15:15 Uhr aufeinandertreffen. Der Bus kommt nicht. Sie müssen warten. Sie haben keinen Einfluss. Wo liegt der Fehler? Ist es vielleicht gar kein Zufall? Ihre Namen beginnen alle mit A … Alexander liebt Ordnung, er ist auf dem Weg zu seinem ersten Date, das er perfekt durchgeplant hat. Alva macht ihr Alter Kummer, sie fühlt sich viel zu abhängig, früher kannte sie sich besser aus. Arnold ist der eigentliche Rationalist, ihn lässt das alles kalt. Sie sind eine Schicksalsgemeinschaft. Ist das eine hinreichende Erklärung? „Wir funktionieren nach Regeln, die wir nicht einmal kennen. Aber so ist es mit allem. Wir können solche Dinge nicht in der Realität entscheiden." 15.15 ist eine Versuchsanordnung über die Zusammenhänge zwischen Individuum und Welt, Chaos und Ordnung, Kontrolle und Kontrollverlust.

Berlinki ist ein projektbezogenes Autorenkollektiv: Acht Jugendliche aus Helsinki und Berlin haben das Stück im Rahmen des Projekts „Young Europe" im Frühjahr 2012 unter Leitung von Emma Puikkonen und Julia Schreiner gemeinsam und auf Englisch auf dem Internet-Tool „Noodi" geschrieben. Das Stück entstand nach Recherchen zu Theorie und Praxis der Chaos-Forschung.

Der Oberspielleiter Sascha Bunge wird die deutsche Version von „15.15" inszenieren. Sein Kollege Kari Rentola vom Helsingin Kaupunginteatteri bringt in derselben Spielzeit die finnische Fassung zur Aufführung. Beide „15.15"-Produktionen werden im Rahmen des „Young-Europe-Festivals" im THEATER AN DER PARKAUE im Mai 2013 gezeigt.

Im Rahmen von "Young Europe - Young Creation and Education in Theatre", präsentiert von der European Theatre Convention, in Kooperation mit dem Helsingin Kaupunginteatteri (Helsinki) und mit der Unterstützung des Kulturprogramms der Europäischen Union.

Foto: Matthias Broneske

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