Beschreibung
Chronische Schmerzen gehören für Millionen von Menschen zum Alltag wie das Frühstück oder der Blick auf den Wetterbericht. Nur: Während Wetter und Frühstück einigermaßen verlässlich sind, wird die Schmerztherapie bei chronischen Schmerzen oft zum Glücksspiel. Die gängigen Waffen – NSAR und Opioide – sind bei chronischen Schmerzen selten echte Treffer. Zu viele Risiken, zu wenig nachhaltige Wirkung.
Kein Wunder also, dass immer mehr Betroffene nach Alternativen suchen. Auch der Wunsch, CBD Öl zu kaufen , ist in diesem Zusammenhang längst keine Randerscheinung mehr. Aber kann ein Tropfen auf die schmerzende Seele wirklich mehr bewirken als jahrzehntealte Standardtherapien?
Eine neue Untersuchung könnte diese Frage klarer beantworten: Die P8 CARE-Studie, vorgestellt auf den Deutschen Schmerz- und Palliativtagen 2025, liefert erstmals belastbare Daten aus der Praxis, die nicht nur Kenner aufhorchen lassen sollten. Und sie zeigt vor allem eines: CBD kann im Alltag älterer Schmerzpatienten einen echten Unterschied machen.
Was die P8 CARE-Studie anders gemacht hat
Basis der Studie ist das PraxisRegister Schmerz, eines der größten Dokumentationsprojekte zur ambulanten Schmerztherapie in Deutschland. Dort werden tagtäglich echte Verläufe, echte Probleme und echte Lösungen erfasst. Und genau hier haben die Forscher angesetzt: Sie haben die Behandlungsdaten von 968 Patienten über 65 Jahren ausgewertet – alle mit chronischen oder schwer behandelbaren Schmerzen.
Die Patienten erhielten zusätzlich zu ihrer bisherigen Medikation entweder ein CBD-reiches Cannabisextrakt oder Dronabinol – ein Präparat, das reines THC enthält und besser als „medizinisches Cannabis“ bekannt ist. Beide Gruppen wurden so zusammengestellt, dass Alter, Geschlecht, Schmerztyp, Begleiterkrankungen und Medikation vergleichbar waren.
Behandelt wurde über 24 Wochen, also knapp über ein halbes Jahr – eine Zeitspanne, die in der Schmerztherapie Gewicht hat. Gemessen wurden nicht nur die Schmerzreduktion, sondern auch Schlafqualität, Teilhabe am Alltag und Abbruchraten wegen Nebenwirkungen.
Die Ergebnisse: Eine klare Sache
Was die P8 CARE-Studie ans Licht bringt, ist keine statistische Laune, sondern eine Ansage. CBD wirkt – und zwar besser als Dronabinol. In allen geprüften Bereichen.
Die Schmerzintensität sank bei den CBD-Patienten im Durchschnitt um 63 Prozent. Zum Vergleich: Bei denjenigen, die reines THC erhielten, waren es 31 Prozent. Auch bei der Teilhabe am Alltag – also der Fähigkeit, selbstständig zu bleiben, den Haushalt zu führen oder soziale Kontakte zu pflegen – hatte CBD klar die Nase vorn. Schlafstörungen? Ebenfalls deutlich besser unter CBD kontrollierbar.
Besonders bemerkenswert: Die Lebensfreude stieg in der CBD-Gruppe um mehr als 65 Prozent. In der Dronabinol-Gruppe war es nicht einmal halb so viel. Wer meint, das sei reine Kosmetik, irrt: Für Menschen, die sonst jeden Tag mit Schmerzen kämpfen, ist Lebensfreude keine Nebensache.
Und dann wären da noch die Nebenwirkungen. Während unter Dronabinol knapp 36 Prozent der Patienten mindestens eine Nebenwirkung dokumentierten, waren es unter CBD nur 15,5 Prozent. Abbruchraten? Fast 44 Prozent unter Dronabinol, nur 14 Prozent unter CBD. Eine Zahl, die für sich spricht.
Kurz gesagt: CBD-reiche Cannabisextrakte linderten Schmerzen besser, ermöglichten einen aktiveren Alltag, sorgten für besseren Schlaf und wurden deutlich besser vertragen.
Was das für die Praxis bedeutet
Dass CBD in dieser Untersuchung besser abschneidet als medizinisches Cannabis, ist keine Fußnote, sondern ein Wink mit dem Zaunpfahl. Vor allem für die Schmerztherapie bei älteren Patienten, die ohnehin mit Multimorbidität, Polypharmazie und erhöhter Nebenwirkungsempfindlichkeit kämpfen. Für sie zählt jeder Therapieansatz, der hilft, ohne neue Probleme zu schaffen.
Die P8 CARE-Studie zeigt, dass CBD-reiche Cannabisextrakte genau hier ansetzen können. Und das mit einer Dosierung, die sich auch im Alltag problemlos abbilden lässt: 33,5 Milligramm CBD pro Tag laut Studie – das entspricht bei einem 10 %-CBD-Öl etwa sechs bis sieben Tropfen täglich. Eine Menge, die im therapeutischen Bereich liegt und sich gut einschleichen lässt, wenn man, wie empfohlen, langsam startet und dabei ärztlich begleitet wird.
Besonders wichtig: Die Vorteile von CBD traten unabhängig vom Schmerztyp auf. Egal ob Rückenschmerzen, Arthrose oder neuropathische Beschwerden – die Patientengruppen profitierten durchweg. Mehr Details zur Studie hat Herbaleafs in ihrem Artikel zu chronischen Schmerzen aufgeführt.
Beitragsbild: Midjourney
Quellenangaben
Mehr Infos zu CBD bei chronischen Schmerzen
Link zur Meldung im Ärzteblatt
Link zur Studie