Kontaktdaten

Institution
Adresse
Uferstraße 23
PLZ, Ort
13357 Berlin
Land
Deutschland
Telefon

Beschreibung

Der unmögliche Garten _ The Impossible Garden. Ein Projekt der Tanzfabrik Berlin e.V. mit Jared Gradinger in Kooperation mit der Uferstudios GmbH. Ein unmöglicher Garten soll auf dem riesigen Hof der Uferstudios entstehen. Ein Garten inmitten eines Gebäudekomplexes auf einem urbanen, nackten, asphaltierten Innenhof.

Die Uferstudios sind ein Zentrum für künstlerischen Tanz. Seit 2008 ist es auf dem ehemaligen BVG-Gelände mitten im Wedding angesiedelt. Unterschiedlichste KünstlerInnen, TanzstudentInnen und andere AkteurInnen des Kunstfeldes aus verschiedensten Ländern und Altersgruppen arbeiten hier. Tanzinteressierte ZuschauerInnen aus der Stadt sowie dem In- und Ausland kommen hierher, um sich Vorstellungen anzuschauen. Auch Jared Gradinger - Choreograf, Tänzer und Kurator - verbringt einen großen Teil seiner Zeit dort.

Der Hof der Uferstudios ist eine riesige gut 3000 qm große, nahezu leere Fläche. Jeder kann ihn betreten, jeder kann sich hier aufhalten. Allein, nicht viele Menschen fühlen sich bisher dazu eingeladen, wenn sie nicht ausdrücklich hier zu tun haben. Unser Anliegen ist es, diesen öffentlich zugänglichen Platz zu einem einladenden Ort zu machen, der verschiedenste Menschen miteinander in Kontakt bringt und in Beziehung setzt. ‚Möglich’ also erscheint uns die Begegnung von Menschen, die im Feld des zeitgenössischen Tanzes beschäftigt sind oder bereits dafür ein Interesse zeigen mit jenen, die sich im selben Bezirk aufhalten oder wohnen, jedoch Berührungsängste mit zeitgenössischer Kunst zeigen. Immer wieder gibt es einzelne KollegInnen, die sich dezidiert mit dem Bezirk und seinen AnwohnerInnen beschäftigen, die versuchen, diese auf das Gelände zu führen, die einladen zu unterschiedlichsten Zusammnkünften und Projekten. Mit dem unmöglichen Garten soll dieses Neben- und Miteinander im alltäglichen Leben selbstverständlich werden. Der moderne Tanz und wir als seine Protagonisten sind alles andere als exklusiv bzw. exkludierend und wollen als solches auch nicht aufgefasst werden.

Vor zwei Jahren legte Jared Gradinger bereits einen kleinen Garten an. Auch dieser schien ‚unmöglich’ zu sein: Mit nur wenigen Mitteln schuf er am Rande der Uferstudios ein kleines, sich selbsterhaltendes Ökosystem, zu dem ein Teich mit Fischen und eine Fülle von pflanzlichem Leben zählt. Dieser Garten wurde seit dieser Zeit bis heute immer reicher. Er brachte den Uferstudios neues (und anderes) Leben - Tiere (Reiher, Enten, Falken etc.), andere Insektenarten als zuvor und eine Erde, die sehr fruchtbar geworden ist. Der Garten bietet einen einzigartigen Blick und eine ungewöhnliche Atmosphäre. Die Idee dieses Garten war es auch, KünstlerInnen, Studierende und BesucherInnen einen organischen und besonderen Ort mitten in einer extrem unfruchtbaren, urbanen Umgebung anzubieten, an dem sie sich aufhalten, an dem sie teilhaben können. Und das hat funktioniert.
Der nun entstehende neue Garten wird um einiges größer und zentraler platziert sein. Mit 40 x 6 Metern Größe wird er in der Mitte des Hofes eine sichtbare und zugängliche Insel darstellen. Er wird ein Angelpunkt, ein Treffpunkt sein, der seinen BesucherInnen einen ruhigen Ort zum Sitzen anbietet, einen Weg zum Gehen, eine Auszeit vom ‚normalen’ Leben, die Möglichkeit, anderen Menschen zu begegnen und eine neue Art von Ökosystem zu beobachten.

Der Garten soll zum Teil in einem gemeinsamen Arbeitsprozess mit interessierten Weddinger NachbarInnen und mit Menschen, die in den Uferstudios arbeiten entstehen. In mindestens zwei öffentlichen Workshops wird Jared Gradinger gemeinsam mit Menschen aus dem Wedding die Verbindungen zwischen ‚urban gardening’, öffentlichem Raum, Choreografie, Installation und Performance herausarbeiten. Seit geraumer Zeit beschäftigt sich Gradinger mit einem erweitertem Kunstbegriff und neuen Zugängen zur Choreografie, in dem er sich mit der Umwelt des Menschen auseinandersetzt. Zum Einen führt er hier eine Arbeitspraxis weiter, die in den gemeinsamen Choreografien mit der Choreografin und Tänzerin
Angela Schubot begonnen wurde (das Miteinander der Körper und die Aufösung der individuellen Identität im Miteinander), zum Anderen knüpft er an existierende gesellschaftliche Denkströmungen an: Den Menschen nicht als Zentrum der Welt, als das alles gestaltende und beherrschendes Subjekt zu betrachten, sondern ihn als Teil und in Wechselwirkung mit der (menschlichen, organischen und nicht-humanen, anorganischen) Umgebung zu begreifen. Es geht um die Einsicht in die Verwobenheit des Menschen mit seinem Umfeld, der kontinuierlichen Porösität und Affektiviät, die seine Beziehungen prägen.

Zu diesem Zwecke recherchiert Jahre Gradinger zum Thema Ko-Existenz und Ko-„Autorschaft“ mit der Natur und der Umgebung. Texte des Anthroposophen und Waldorff-Schulgründer Rudolf Steiner und der amerikanischen Alternativ-Gärtnerin Machaelle Small Wright. In mindestens zwei Workshops wird er Weddinger BewohnerInnen und BesucherInnen (Erwachsene und Kinder) einladen, mit ihm die Bepflanzung zu erarbeiten. Interessierte TeilnehmerInnen werden ausserdem darum gebeten, größere Gläser oder Glasbehälter mitzubringen, in denen sie Pflanzen und Bepflanzungskonstellationen nach bestimmten Prinzipien und mithilfe von speziellen Auswahltechniken säen und anlegen können. Diese können sie am Ende mit nach Hause nehmen.

Als gemeinsam gestalterisch agierende ‚GärtnerInnen’ arbeiten wir in einer bewussten Partnerschaft mit der Umgebung und der Natur, um eine ausbalancierte Biosphäre auf sichtbaren und unsichtbaren Ebenen zu schaffen. Die Bepflanzung wird nach selbstregulierenden und nachhaltigen Prinzipien erfolgen. Wir arbeiten daran, einen Garten zu schaffen, der durch die Arbeit einer Gemeinschaft hergestellt und möglich gemacht wird und hoffen auf diesem Wege das kreative Leben in den Uferstudios und im Wedding anzuregen und zu steigern.
Der Garten wird in einem ‚Wald’ angelegt. Es ist vorgesehen, einen ‚Wald’ bestehend aus gefällten Bäumen zu schaffen. Der Fokus wird auf dem Waldboden, dem Garten, liegen. Durch die schiere Menge an Nährstoffen, die Bäume in einem existierenden Wald selbst benötigen und die sie dem Erdboden entziehen, sind Waldböden in der Regel unfruchtbar für weiteres pflanzliches Leben. Auch halten die Bäume das Sonnenlicht davon ab durchzudringen und verhindern so das Wachsen anderer Pflanzen. In dem Impossible Garden wird der Boden überwuchert sein mit einer großen Vielfalt von Grasssorten, die es den BesucherInnen möglich macht, auf ihnen zu sitzen und zu gehen. Der Garten wird außerdem bewachsen sein mit wilden Blumen, Farnen, Moosarten und solchen Pflanzen, die normalerweise eben nicht unter Bäumen in Wäldern zu finden sind.
Für diesen ‚Rahmen’, in dem der Garten eingelassen wird, werden gefällte Bäume aus den Forstrevieren an den Rändern Berlins bezogen. Circa 25 Bäume – zwischen 2,5 bis 5 Metern Höhe werden derart aufgestellt, dass sie unterschiedlichste Räume schaffen mit sich unterscheidenden Dichten und Graden von Intimität. Einige Bäume und Baumstümpfe werden auch liegend arrangiert, so dass sie Nischen und verschiedene Ebenen für Pflanzen als auch Plätze zum Sitzen bieten. Auch die gefällten Bäume werden verschiedenste Vögel und andere Tiere beherbergen können.

In Zusammenarbeit mit anderen sowie deren Umwelt (dem Gelände) wird Choreografie gedacht als eine soziale Choreografie, ein partizipativer Ort der Entwicklung und und der Muße. Im Zentrum der Uferstudios wird ein neuer, öffentlicher Ort entstehen, ein Treffpunkt für Kommunikation und Begegnung. Die Uferstudios sollen inmitten des Weddings zu einen attraktiven Ort werden, der Menschen dazu einlädt, sich hier aufzuhalten. Im Sommer 2016 wird der Garten im Rahmen des Sommerprogramms der Tanzfabrik Berlin präsentiert und ‚eingeweiht’.

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