Beschreibung
ARTIST STATEMENT
Menschen brauchen Räume – Räume brauchen Menschen. Menschen wollen Menschen sehen oder von Menschenhand Geschaffenes. Wer entdecken will, muss sehen können. Fotografie als Kunst ist für mich Lebensart, die mir die Freiheit gibt, so zu sein, wie ich bin, die Dinge so darzustellen, wie ich sie gesehen habe. Ich sehe und entdecke die Welt mit der Kamera in der Hand als fotografischer Flaneur im besten Baudelair‘ schen Sinne; auf der kontinuierlichen Suche nach Authentizität, Realität und Skurrilität des Alltags. Das Foto ist der Zeuge eines flüchtigen Augenblicks – meines Augenblicks.
Meine fotografische Arbeit umfasst:
Alltag aber nichts Alltägliches. Voyeurhaftes aber nichts Vulgäres. Simples aber kein Trash. Einfaches aber nichts Triviales. Schönes aber kein Kitsch.
Manche Bilder sind einfach nur schön, andere erzählen eine Geschichte und verursachen beim Betrachter ein „Kopfkino“. Bilder müssen in Kopf und Bauch weiterleben, erinnern, Emotionen wecken, Zusammenhänge erklären, Irritationen zurücklassen, faszinieren, Träume entfachen, provozieren, zum Andersdenken anregen, partizipieren, nachhallen, ...
Erzählen kann ich nur, wenn ich etwas erlebt habe. (Extrem-) Reisen als NeoNomade außerhalb des Buchbaren ist für mich absichtslose Selbst- und Weiterentwicklung, Antrieb meiner Arbeiten und existenzielle Notwendigkeit. Dabei ändern sich Themen, Sichtweisen und Perspektiven; so entstehen situativ neue Projekte, Ideen und Konzepte. Mir geht es darum, das Kribbeln im Kopf umzusetzen, komplexe Emotionen vereinfacht darzustellen und interdisziplinäres Arbeiten als optimale mixed-media Ausdrucksform zu verwirklichen.
Obwohl sich das Medium Fotografie zu meiner wichtigsten Ausdrucksform entwickelt hat, umspannt meine Praxis auch Skulptur, Video, Malerei, Zeichnungen, Collagen oder Kombinationen in installativen oder performativen Zusammenhängen. Hier kann ich den experimentellen Umgang mit Holz, Stein, Metall, Papier, Acryl, Grafit und Fineliner in einer meist spontanen Konzeptkunst verwirklichen.
Peter Kagerer, 1970 in der beschaulichen Universitätsstadt Würzburg (Bayern) geboren. Studium der BWL, Psychologie und Kommunikationswissenschaften mit anschließendem Gang durch die Instanzen. Seine erste Fotoserie hat er mit zwölf Jahren von der deutlich älteren Nachbarstochter gemacht. Der Ärger ließ, nach der unbedarften Weitergabe der s/w-Filme an das örtliche Fotostudio, nicht lange auf sich warten. Aber: Es waren auch „brauchbare Fotos“ der Festung in Würzburg dabei; so durfte er „unter Aufsicht“ weitermachen. Als Vierzehnjähriger machte er seine erste große Tramptour nach Italien. Es folgten weitere: Mit 15 Jahren nach Paris und Südfrankreich, mit 16 Jahren nach Spanien, mit 17 Jahren nach Marokko immer mit der Kamera im Anschlag. Es folgten Veröffentlichungen in GeoSaison, Visier, Nordis, Main Post, FAZ-Net, Zitty Berlin, Berliner Zeitung und Bir Gün (Istanbul). Ein vierjähriger Aufenthalt in München brachte die Gewissheit, dass Reisen, Schreiben und Fotografieren sein Lebensinhalt ist. Daran anknüpfend kamen bildende Kunst (Malerei und Skulptur) hinzu, immer mit dem schwierigen Anspruch, jenseits der gewohnten Bilderfluten zu handeln. Peter Kagerer ist seit 1993 in der Erwachsenenbildung selbstständig und zertifizierter IHK-Trainer. Er lebt und arbeitet vorwiegend in Berlin, wenn er nicht als Berufsabenteurer und PhotoArtist unterwegs ist.