Das Fotografenpaar Kohlmeier, Angelika (geboren 1962 in München) und Bernd (geboren 1953 in Cuxhaven), hat aus künstlerischem wie aus politischem Interesse 16 Bundestagsabgeordnete in ihre Wahlkreise begleitet. Die Künstler hatten, weil an keine Vorgaben gebunden, die Freiheit, in eigener gestaltender Entscheidung den Moment des Fotografierens und das Motiv zu bestimmen. Dabei verfolgten sie das Ziel, im Zeitalter medialer Inszenierung hierzu ein Gegenzeichen zu setzen, und dies in mehrfacher Hinsicht: Sie fotografierten analog, entwickelten nach herkömmlicher Methode und kopierten auf klassischem Schwarzweiß- Barytpapier. Für die Aufnahme nutzten sie nur natürliches Licht, und – das Wichtigste – ihre Modelle wurden nicht in Szene gesetzt.
Die Ausstellung zeigt jeden Abgeordneten in einer Abfolge von drei Fotografien. Von diesen ist mindestens eine ein Großporträt. Die Aufnahmen haben oft den Charakter eines Schnappschusses: Sie sind bewusst unscharf gehalten, aus schrägem Blickwinkel erfasst und verschattet. Das Gesicht ist zuweilen nur angeschnitten oder an den Rand gesetzt, im verlorenen Profil oder von hinten fotografiert – alles ästhetische »Todsünden «, also das gerade Gegenteil der klassischen Studio- Aufnahmen, die überdies noch zusätzlich am Computer retuschiert werden.
(Text von Andreas Kaernbach, Kurator der Kunstsammlung des Deutschen Bundestages)
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